Das Geheimnis
der drei Schätze

oder: Wie das ε zur 3 wurde

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Es waren einmal drei Helden*, die schon lange Zeit in friedlicher Eintracht ihrem Tagwerk nachgingen. Sie wanderten gemeinsam ihres Weges und trachteten danach, ihre Träume zu verwirklichen: ein Leben in Erfüllung zu leben, die Einheit in den Gegensätzen zu finden und Erfolg in ihrem Wirken zu haben. Dies in sich zu finden und in die Welt zu bringen, war ihr Ziel. So wanderten sie von Ort zu Ort und brachten ihre Gaben zu den Menschen, denen sie begegneten.

Doch eines Nachts sollte es mit dem Frieden erst einmal vorbei sein.

Während die drei nach getaner Arbeit in ihren Betten lagen, wagte sich ein Dämon aus dem nahegelegenen Wald in ihr Dorf. Er betrachtete die drei Helden durch das Fenster, wie sie friedlich schliefen, und dachte bei sich: „Welche Einheit und Erfüllung, welchen Erfolg sehe ich doch in diesem Bild! Wie gerne würde ich auch etwas davon besitzen!“

Und es kam ihm ein Gedanke. „Das E ist so ein schönes Zeichen, und es steht für all diese wunderbaren Dinge. Mit diesem edlen Buchstaben könnte auch ich mir meine Träume erfüllen.“ Sein Blick fiel auf das Wappen der drei Helden, das an der Wand lehnte. Darauf war in großen Lettern das Wort „HELDEN“ geschrieben. Er schnappte sich ein E daraus und machte sich damit aus dem Staub.

Am Morgen erwachten unsere Helden und bemerkten sofort, dass etwas fehlte: Da, wo am Abend noch Erfüllung, Einheit und Erfolg gewesen waren, klaffte jetzt eine Lücke. So etwas hatten die drei noch nicht erlebt und es dauerte eine Weile, bis sie sich von dem Schreck erholt hatten. Doch wahre Helden stellen sich den Herausforderungen, und so setzten sie sich am Abend zusammen, um nach einem Weg zu suchen, das Verlorene wiederzufinden.

Zunächst wusste niemand einen Rat. Erinnerungen stiegen auf von den Taten, die sie gemeinsam vollbracht hatten, von der Freude, die sie immer wieder gefunden hatten. Und sie begannen sich gegenseitig davon zu erzählen. Nach und nach wurde ihnen deutlich, was sie verband und dass sie all das nur gemeinsam hatten erleben können.

So gelang es ihnen allmählich, ihren Blick zu verändern: Immer weniger sahen sie das, was fehlte – und mehr und mehr entdeckten sie den inneren Reichtum, der ihnen bereits zur Verfügung stand. Sie wurden sich gewahr, dass sie die Erfüllung, den Erfolg und die Einheit bereits in sich trugen. Und diese Schätze konnte ihnen niemand mehr nehmen.

Ihr Blick fiel auf das Wappen, und siehe da: Dort, wo eben noch die Lücke geklafft hatte, war nun, wie von Zauberhand, die magische Zahl 3 erschienen – als Symbol für die drei Schätze, welche die drei Helden in ihrem Inneren gefunden hatten.

Der Kreis hatte sich geschlossen, und am Ende waren alle glücklich und zufrieden: Die Helden konnten mit den Schätzen ihre Reise fortsetzen. Der Dämon hatte sich zwar etwas genommen, aber die Helden hielten ihn in Ehren und vergaßen nie, dass er einen wichtigen Anteil an ihrem inneren Reichtum hatte. Erst durch sein Zutun hatten sie ihn gefunden.

Und pssst… wem es gegeben ist, hinter die Dinge zu schauen, der kann sehen, wie sich das ε des Dämonen in der magischen 3 der Helden spiegelt… und umgekehrt. Manchmal ist es ganz anders als es scheint, und was heute noch ein Hindernis ist, kann sich morgen zu einem einzigartigen Schatz wandeln.

* Wir verwenden hier die Mehrzahl „Helden“ für Heldinnen und Helden.
Ähnlichkeiten mit lebenden oder fiktiven Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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